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architektur|gestalt|stadt

Denkmal Synagogenvorplatz

 

Namentliches Gedenken an die deportierten und ermordeten saarländischen Jüdinnen und Juden

in Form eines permanenten Denkmals auf dem Vorplatz der Synagoge in Saarbrücken.

 

Offener, anonymer Künstler|innenwettbewerb, 2019

 

Ulrike Baer | Stefan Ochs | Dirk Rausch

Siebdruck und Bleistift auf Finnpappe

 

3. Preis

Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.   Talmud.

Erläuterungen

 

Konzeption und Ort:

 

Der Beethovenplatz, früher ein grüner Freiraum für Bürger, wird derzeit als Parkplatz genutzt.

Seine zukünftige Nutzung und Gestaltung, auch die des Vorbereiches der Synagoge, ist langfristig offen. Zur Sicherung der zukünftigen Entwicklung dieses wichtigen innerstädtischen Raumes sollte es hier keine nicht reversible Maßnahme geben.

 

Um namentlich den deportierten Juden der Synagogengemeinde Saar zu gedenken

wird die Fassade der Saarbrücker Synagoge („Das Zelt der Gemeinde“) genutzt.

Wie eine zweite Haut überspannt eine Metallfassade den Sockelbereich und bietet allen Namen der Deportierten Platz.

Diese sind von Nahem sehr gut zu entziffern,

sie sind in ihrer Gesamtheit eine unmissverständliche Mahnung

und bieten wegen der beeindruckenden Größe eine hervorragende Sichtbarkeit.

 

Je nach Tageslicht ändert sich das Erscheinungsbild:

Die Messingfassade wird im Morgenlicht von der Sonne angestrahlt und

die ausgefrästen Namen der Ermordeten erscheinen als Lichtzeichen auf der Steinfassade.

Im Laufe des Tages bleiben sie durch den Eigenschatten sichtbar, während die Messingoberfläche hell erscheint.

In der Nacht sind die Namen durch die Outline der Schrift ohne künstliche Beleuchtung weiterhin gut lesbar.

Die deportierten und ermordeten Mitglieder der Synagogengemeinde Saar kehren so zur Gemeinde zurück.

 

Die „Neue Synagoge“ am Beethovenplatz hat nicht mehr den Originalstandort der „Alten Synagoge“.

 So bringt die künstlerische Maßnahme die alte und neue Gemeinde in einem Zelt zusammen.

 

 

Kunst- und Materialkonzeption:

 

Material:  Messingplatte, 3 mm, Plattengröße 150 cm x 300 cm, mit fast unsichtbaren Haarlinien als Fugen.

Gesamtgröße:  16 Platten in zwei Reihen =  24 m x 3 m, die Schriftgröße ca. 26 mm

Schrifttechnik:  Laserschnitt, siehe Handmuster (Schriftgröße 2,6 cm, Zeilenabstand exemplarisch)

Befestigung:  Hängung an der Wand bzw. zusätzliche Ständerkonstruktion auf Bodenfundament

Handmuster

Ulrike Baer  |  Stefan Ochs  |  Dirk Rausch  _  Team

Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.   Talmud.